Verleihung des Hermann-Spier-Preises 2015 an zwei Schülergruppen

am 14. Oktober 2015 um 19.00 Uhr
im Forum Gestaltung (Brandenburger Str. 10)
im Rahmen der „Tage der jüdischen Kultur und Geschichte Magdeburgs 2015“

Der Hermann-Spier-Preis 2015 wird in diesem Jahr an Schülergruppen aus zwei Schulen in Magdeburg vergeben, aus der BBS Eike-von-Repgow und aus dem Schollgymnasium. Beide Gruppen hatten hervorragende Arbeiten abgegeben, so dass die Jury entschied, zwei Preisträger zu benennen. Angesichts gleicher Leistungen  sprach sie den Azubis der BBS Eike-von-Repgow den ersten Preis zu, weil sie zusätzlich würdigen wollte, dass deren Leistung  sich „nicht so intensiv und kontinuierlich in den Schulalltag einbinden lässt wie an einem Gymnasium“.

Der erste Preis (Preisgeld 250,00 €) geht also an die  Schülerinnen und Schüler der BBS "Eike-von-Repgow" aus dem Bereich Einzelhandelskaufleute, Christian Brücks, Janine Lange, Felix Seeger-Meyer,
Frank Täfler, David Wesemann und Christian Striese, und aus dem Bereich  Industriekaufleute, Carsten Bösche, Patrick Dworack, Vanessa Körner, Sebastian Selling und Madeleine Stiefel sowie an die AG-Leitenden Frau Birgit Hartewig und Herrn Buchholz

Der 2. Preis (150,00 €) geht an die Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Magdeburg, Marlen Borchardt, Lena Haberland, Susanne Heydecke, Nancy Köllner, Antonia Rehfeldt und Julia Schulze sowie an die AG-Leiterin Frau  Kerstin Schörner.

Die Schülerinnen und Schüler der BBS Eike-von-Repgow hatten sich das Projekt“ „Leben und Schicksal des jüdischen Kaufmanns und Bankiers Eduard Nussbaum in Magdeburg vor und  während der Zeit des Nationalsozialismus“ vorgenommen. Sie haben über einen großen Zeitraum nicht nur alle ihnen möglichen  Informationen zu seinem Lebensweg zusammengetragen, sondern sie auch hineingestellt in den jeweiligen historischen Kontext und die Themen der Zeit. Dabei haben sie auch Kenntnisse aus ihrer eigenen beruflichen Ausbildung  in die Arbeit einfließen lassen.

Die Schülerinnen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums  hatten sich monatelang dem Projekt „Leben und Schicksal der jüdischen Familie Julius und Emma Joseph aus Magdeburg während der Zeit des Nationalsozialismus“ gewidmet. Sie haben nicht nur in Archiven und im Internet recherchiert, sondern auch die Verbindung zu Angehörigen der  Familie, zu Enkelinnen von Julius und Emma Joseph, gesucht und gefunden und haben dadurch nicht nur  zahlreiche zusätzliche Informationen erhalten können, sondern durch den persönlichen Kontakt auch einen unmittelbaren Eindruck davon bekommen, was es für diese Familienmitglieder bedeutet, dass sich junge Leute in Deutschland für das Schicksal ihrer Familie interessieren.

Beide Schülergruppen kommen aus „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“. Sie haben ihre Ergebnisse auf der „Meile der Demokratie 2015“ vorgestellt und die Zeremonie während der Stolpersteinverlegung selbst gestaltet. Auch haben sie beide den Stolperstein im Gedenken an Eduard Nussbaum bzw. die drei Stolpersteine im Gedenken an Familie Joseph durch Spendenaktionen selbst finanziert.
Deutlich wird durch ihre Arbeit, in welch menschenverachtender und ungerechter Situation diese Menschen damals leben mussten und  zu welchen schrecklichen Verirrungen eine von Rassismus und Unmenschlichkeit geprägte Politik führen kann
 Im Rahmen der Preisverleihung werden die SchülerInnen ihre Projekte vorstellen und präsentieren.  Die Veranstaltung wird musikalisch begleitet durch die Pianistin Khalida Fradkin, Magdeburg.

Mit dieser zweiten Preisverleihung des Hermann-Spier- Preises will der Förderverein nicht nur die Leistungen dieser Schülergruppen würdigen, sondern auch weitere Schülerinnen und Schüler, aber auch außerhalb der Schule organisierte Jugendgruppen und einzelne Jugendliche dazu ermutigen, sich mit der Geschichte, Religion  und Kultur, der Tradition und den Schicksalen der Magdeburger Juden zu beschäftigen. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, jeweils während der Tage der jüdischen Kultur und Geschichte. Über die Vergabe entscheidet eine dreiköpfige Jury.

Der Name des  Preises, „Hermann-Spier-Preis“ erinnert an den letzten Lehrer und Kantor der Synagogengemeinde, der die Kinder und die Synagogengemeinde durch ihre schwerste Zeit, von 1939 bis 1942, auch als Rabbiner begleitet hatte und der mit seiner Ehefrau,  wie auch die meisten seiner Schülerinnen und Schüler und deren Familien, am 13. April 1942 in das Ghetto Warschau deportiert und wenig später in Treblinka ermordet wurde. Der Name wurde gewählt in Abstimmung mit der  Familie des Lehrers, insbesondere mit seiner Enkelin in den USA.

 

 

 

 

 

 

 

 

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  • ...,weil jüdisches Leben einfach auch zu Magdeburg gehört.
    Tobias Krull, Kreisvorsitzender der CDU Magdeburg
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