Magdeburg braucht eine Synagoge

Eine Initiative des Fördervereins „Neue Synagoge Magdeburg“ e.V. in Gemeinschaft mit der Synagogengemeinde zu Magdeburg K.d.ö.R

In der Julius-Bremer-Straße in Magdeburg, dort, wo heute schon das Banner steht, „Otto braucht eine Synagoge“, soll in wenigen Jahren eine Synagoge stehen, ein religiöses Zentrum für Juden und Jüdinnen in unserer Stadt. Für sie ist dies existenziell nötig. Aber die neue Synagoge kommt auch unserer ganzen „Ottostadt“ Magdeburg zu Gute, weil sie ein Ort sein wird, wo jeder und jede dem Judentum begegnen und mit ihm ins Gespräch kommen kann, offen und vorurteilsfrei.

Das Mahnmal für die alte Synagoge befindet sich unweit des geplanten Standortes der neuen Synagoge. Dort kann man ablesen, was geschieht, wenn antisemitische Vorurteile sich ausbreiten und staatlich sanktioniert werden. Am 9. November 1938 wurde die alte Synagoge durch fanatisierte Bürger unserer Stadt zerstört. Auftakt zu weiteren mörderischen NS-Verbrechen, denen in unserer Stadt mehr als tausend jüdische Männer, Frauen und Kinder zum Opfer fielen.

Doch diese damals zerstörte Synagoge, 1897 errichtet, war nicht die erste Synagoge in Magdeburg.

Seit mehr als 1000 Jahren leben Jüdinnen und Juden hier. Ihre erste Synagoge wurde, als sie 1493 vertrieben wurden, in eine „Marienkirche“ umgewandelt. Ihre zweite Synagoge, 1851 geweiht, war zum Ende des 19. Jahrhunderts zu klein. So entstand als dritte Synagoge 1897 ein umfassender Um- und Ausbau, der am 9. November 1938 verwüstet, gesprengt und schließlich ein Jahr später abgetragen wurde.
1945 bis 1990 standen nur kleine Räume zur Verfügung, ausreichend für die immer kleiner werdende Gemeinschaft. Durch den Zuzug hunderter Juden aus der ehemaligen Sowjetunion nach Magdeburg nach 1990 reichen diese nun schon mehr als 25 Jahre nicht mehr für die Synagogengemeinde aus.

Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat am 18. Dezember 2018 eine finanzielle Bezuschussung des Synagogenbaues im Haushalt für 2019/2020 beschlossen - eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 2.800.000 €. Auf dieser Basis, ergänzt durch Eigenleistungen der Gemeinde und das Spendenaufkommen des Fördervereins, können die Planungen 2019 konkretisiert werden. Der Plan ist, dass die neue Synagoge in einer „Bauträgervariante“ entstehen und spätestens 2022 fertig sein soll.

Das ist wichtig, denn jüdisches Leben war schon immer Teil unserer Stadt, oft bedrückend bedrängt, hoffentlich heute und in Zukunft gleichberechtigt, integriert und von allen toleriert.

Der Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“ e.V. unterstützt seit 20 Jahren die Synagogengemeinde in ihrem Bemühen um eine ausreichend große und würdige Synagoge. Die etwa 70 Mitglieder unseres Vereins werben mit Benefizveranstaltungen und Informationen um Spenden und Unterstützung.

Wir sind allen dankbar, die das Synagogenprojekt bisher schon unterstützt haben. Es sind inzwischen viele Hunderte, die durch Spenden oder als Künstler oder Raumgeber für unsere Benefizkonzerte oder als Fürsprecher und Befürworter in der Öffentlichkeit für die Synagoge eingetreten sind. Unser Verein hat bisher rund 285 000 € gesammelt. Unser Ziel ist es, insgesamt mindestens 400 000 € an Spenden aufzubringen.

Wir meinen: Zu einer Landeshauptstadt gehört einfach eine Synagoge. Wir gehen davon aus, dass dieser Gedanke auch weiter mehrheitlich große Zustimmung findet, und hoffen weiter auf ein gutes Spendenecho!

Magdeburg, Juni 2019
Waltraut Zachhuber, Vorstandsvorsitzende
Dieter Steinecke, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender
des Fördervereins "Neue Synagoge Magdeburg" e.V.

 

 

 

 

 

 

 

 

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  • ...,weil jüdisches Leben einfach auch zu Magdeburg gehört.
    Tobias Krull, Kreisvorsitzender der CDU Magdeburg
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